Backbone

Aus Vodafone-Kabel-Helpdesk

Auf dieser Seite werden Fragen zum Backbone von Vodafone Kabel Deutschland beantwortet.

Was ist das Backbone?

Das Backbone ist ein Glasfasernetz, welches die überwältigende Mehrheit des Vodafone-Netzgebiets mit dem Playoutcenter (POC) in Frankfurt-Rödelheim sowie weiteren Vodafone-Playoutcentern verbindet. Rundfunksignale wie auch die Datenströme im Kabelnetz (Internet/Telefon) werden IP-basiert über dieses Netz übertragen und je nach Modernisierungsstand an verschiedenen Standorten von IP auf DVB-Multiplexe bzw. DOCSIS-Kanäle umgesetzt.

Kabel Deutschland hat 2011 viele Kopfstellen, die z.B. nur 1 oder 2 Orte versorgten, an größere Kopfstellen angeschlossen. Die bisherigen Kopfstellen in diesen Gebieten übernahmen nun, z.T. mit kleinen Unterschieden, die Kabelbelegung der größeren Kopfstelle. Die bis Anfang 2012 eingesetzte satellitengestützte Übertragung vom POC zu den Kopfstellen wurde seitdem nicht mehr benötigt und durch das Backbone ersetzt. Die größeren Kopfstellen in den Gebieten wurden in TV-PoP umgetauft, die kleineren neu angeschlossenen Stellen und die zuvor als übergeordnete BK-Verstärkerstellen bezeichneten Netzbestandteile in Cable- oder Internet/Phone-PoP.

Was ist der Unterschied zwischen TV-PoP, Breitband-, Cable- und Internet/Phone-PoP?

Hinter TV-PoP verbirgt sich eine klassische Kopfstation, in der die gesamte Kanalbelegung zusammengestellt wird. Hier befindet sich die Schnittstelle zwischen den IP-Datenströmen des Backbones und den in DVB-C ausgestrahlten Kanälen. Bis 2019 wurden die Datenströme auch in analoge Signale umgesetzt (bei Vodafone West auch derzeit noch). Zunehmend findet dieser Teil der Umsetzung noch tiefer im Netz statt durch Techniken wie CCAP und Remote-PHY.

Internet/Phone-PoPs (alternativ auch "Cable-PoPs" genannt) sind das Pendant zu den TV-Kopfstationen für den Internet- und Telefonie-Bereich. In ihnen befindet sich das sogenannte CMTS (Cable Modem Termination System), das die Internet-Datenströme aus dem Backbone in DVB-C-Frequenzen nach dem DOCSIS-Standard umsetzt. Auch dieser Teil wird durch die o.g. Techniken tiefer ins Netz gelegt. Gleichzeitig wird der Upstream der angeschlossenen Modems verarbeitet und wiederum über Breitband-PoP ans Backbone weitergeleitet.

Zwischen den Cable- bzw. TV-PoP und dem POC befinden sich regionale Breitband-PoP, die den Datenverkehr eines bestimmten Gebiets bündeln und über das Backbone übertragen.

Wofür ist und war das gut?

Durch die neue Netzstruktur war es Kabel Deutschland seinerzeit möglich, den Großteil der signalverarbeitenden Geräte direkt im nationalen POC unterzubringen. Dadurch musste in den TV-PoP nur noch ein sogenanntes Edge QAM installiert werden, welches die per IP-Multicast ausgesendeten Datenströme aus dem Backbone empfängt und auf die herkömmlichen Kanäle umsetzt. Das Edge QAM wird durch CCAP und Remote-PHY tiefer ins Netz gelegt. Ein Edge PAL übernahm dieselbe Aufgabe in den TV-PoP für analoge TV- und Radioprogramme bis zur Abschaltung.

Regionale Sender können auch bei den Rundfunkempfangsstellen an den TV-PoP empfangen werden und über das Backbone in das gesamte Netz und zum POC hin übertragen werden (das nennt sich dann Backhauling). Als überspitztes Beispiel könnte man (technisch gesehen, nicht realistisch!) in Garmisch-Partenkirchen ORF eins empfangen und in Flensburg wieder einspeisen. Praktisch genutzt wird das heute schon bei Regionalsendern, die ihr Signal an eine der TV-PoPs übertragen und von dort aus über das Backbone weiterverteilt werden.

Außerdem dient das Backbone ganz wesentlich eben auch dazu, Internet- und Telefoniedienste zu übertragen. Die Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit steigt durch den redundanten Aufbau des Backbones sowohl bei Internet und Telefonie als auch bei TV und Radio deutlich.

Wofür war das gut?

Ein Vorteil für den Netzbetreiber war auch, dass man durch das Backbone das analoge Angebot auch nach der Abschaltung der analogen Satellitentransponder auf Astra 19,2°Ost am 30. April 2012 kostengünstig aufrecht erhalten konnte. Erst nach 2012 wurde das Kabel-TV-Angebot mehrheitlich digital genutzt. Ohne Backbone hätten in jeder Kopfstation Unmengen von Geräten ausgetauscht werden müssen. So mussten die analog eingespeisten Sender nur noch in Frankfurt-Rödelheim zentral zusammengestellt und anschließend über das Backbone übertragen werden (abgesehen von den Netzen, die nicht am Backbone hängen).

Was passierte mit der Ausstrahlung der KDG-Pakete auf ASTRA 3A?

Die Ausstrahlung der KDG-Pakete auf ASTRA 3A (23,5°Ost) wurde am 1. Februar 2012 eingestellt. Es ist seitdem nicht mehr möglich, das digitale Kabelangebot über Satellit zu empfangen, wie das bei Kabel Deutschland bis dahin der Fall war.

Was ist, wenn mein Netz nicht an das Backbone angeschlossen wurde?

In den Netzen, die nicht an das Backbone angeschlossen wurden, wird ein Satelliten-gestütztes Grundangebot eingespeist, d.h. sämtliche angebotenen Programme werden direkt an der Kopfstation via Satellit oder DVB-T2 empfangen. Abhängig vom Ausbaustatus kann dieses Grundangebot in seinem Umfang variieren.

Wieviel Prozent der Kunden sind nicht an das Backbone angeschlossen?

Man rechnet mit einem geringen Prozentsatz weit unter 5% der Kunden.