Kabel Digital über Satellit

Aus Vodafone-Kabel-Helpdesk

Auf dieser Seite wird die Ausstrahlung der Kabel Digital-Pakete über Satellit näher beleuchtet, welche am 8. Februar 2012 beendet wurde.

Kabelzuführung in Deutschland über Satellit bis 2004

Bereits seit 1989 wurde die Position 23,5°Ost zur Zuführung von Programmen zum Kabelnetz genutzt, allerdings damals noch analog (Ausnahme: DSR, das digitale Satellitenradio) und nicht über den Satelliten Astra 3A, sondern bis 1992 über die von Bundespost bzw. Telekom betriebenen DFS Kopernikus 1 und von 1992 bis 2002 über DFS Kopernikus 3. Anfangs hatte die Position auch noch für den Satelliten-Direktempfang eine Bedeutung, mit Start von Astra 1C über 19,2°Ost und der Aufschaltung von ARD, ZDF und diversen dritten Programmen dort war der Kampf über die Vorherrschaft entschieden und 23,5°Ost wurde nur noch zur Kabelzuführung und für Datenübertragungen genutzt.

Die digitale Nutzung des Satelliten erfolgte erst im Jahre 1997 mit Start des digitalen Telekom-Fremdsprachenpakets, bestehend aus ATV2, Euro D, TV Polonia, ERT Sat, RTP Internacional und Zee TV. Zur damaligen Zeit gehört das Kabelnetz schließlich noch der Telekom und war noch nicht aufgeteilt worden. Mit Start von MediaVision wurde die Anzahl der für die Kabelzuführung genutzten Transponder auf 3 erhöht, ebenfalls Ende der 90er waren teilweise Programme von DF1 auf dieser Position, da das Kabelangebot etwas von dem bekannten Angebot auf Astra 19,2°Ost abwich. 2002 ging DFS Kopernikus 3 auf dieser Position außer Betrieb und die Telekom stieg bei Astra ein, welche von nun an den Satelliten Astra 3A auf dieser Position positionierte, mit einer Laufzeit von 10 Jahren. Außerdem wurde MediaVision in diesem Jahr durch DigiKabel ersetzt, welches 5 Transponder beanspruchte, später 6.

Einführung von Kabel Digital

2003 wurden die Kabelnetzregionen mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen zur Kabel Deutschland GmbH (KDG) vereinigt und von der Telekom verkauft, die neuen Anteilseigner haben den bisherigen Kurs radikal verändert. War das Kabel in den letzten Telekom-Jahren aufgrund des abzusehenden Verkaufs nur noch stiefmütterlich behandelt worden, wollten die neuen Besitzer das Kabelnetz modernisieren und ein größeres Digitalangebot zur Verfügung stellen DigiKabel wurde wieder eingestampft, Kabel Digital wurde gestartet mit den Paketen Kabel Digital Basic, welches Premiere Start enthielt, und Kabel Digital Basic Plus mit 7 Sendern. Die International-Pakete wurden künftig unter dem Oberbegriff Kabel Digital International vermarktet.

Kabel Deutschland belegte mit Start von Kabel Digital nun 7 Transponder.

Steigender Transponderbedarf

Kabel Digital Basic und Basic Plus wurden im Spätsommer/Herbst 2004 gegen Kabel Digital Home ersetzt, außerdem waren mit Kabel Digital Free erstmals private Free-TV-Sender (abgesehen von Eurosport und euronews, die damals im ZDFvision-Bouquet waren) eingespeist. Die ersten Programme dort waren MTV, MTV2 Pop, Tele 5, TV5 Europe, BBC World, Bloomberg TV und Raze TV.

Bis Ende 2005 bleib es bei den 7 Sendern - dann hat die KDG mit einem Paukenschlag die Einspeiseverträge vieler Free-TV-Sender gekündigt, um damit eine Einigung bezüglich der digitalen Einspeisung zu erzielen - ein Free-TV-Angebot nur aus öffentlich-rechtlichen Sendern und ein paar kleinen Privatsendern konnte schließlich niemanden begeistern.

2006 stand ganz im Zeichen der Sendererweiterung. Ende Dezember 2005 kamen zunächst 2 Transponder für die großen Privatsendergruppen und einige kleine Privatsender hinzu, nach der Digitalisierung des Kabelkanals S25 ein weiterer Transponder für die PPV-Dienste Select Kino und redXclub. Die nun vorhandenen 10 Transponder wurden mit Ausnahme der bislang für Kabel Digital Free genutzten Transponder in einem weiteren Schritt im Herbst 2006 auf DVB-S2 umgestellt, um so weitere Programme, größtenteils für Kabel Digital Free, übertragen zu können, da so im Kabel nun die Modulation 256QAM genutzt werden konnte.

Im Frühjahr 2007 wurde die in der Community als "Aprilscherzerweiterung" verpöhnte Einspeisung von weiteren ausländischen Programmen in Ausbaugebieten durchgeführt, damit erhöhte sich die Transponderanzahl auf 12.

2008 erhöhte sich die Anzahl auf die finalen 13 Transponder. Die ARD führte ihre Qualitätsoffensive durch, dadurch wurde zeitweilig ein Transponder mit den Programmen des Astra-Transponders 51 (1 Extra, 1 Festival, 1 Plus, Phoenix, arte) belegt, bis alle Kabelnetze auf die 19,2°Ost-Variante umgestellt waren. Gleichzeitig wurden auch 2 der 3 KD Free-only-Transponder auf DVB-S2 umgestellt und hier ein Teil der ARD-Radioprogramme übertragen. 2009 wurde derselbe Transponder für die Kabeleinspeisung des 2. Sky HD-Transponders genutzt, dies hatte bis zur generellen Sat-Abschaltung Bestand.

2010 gab es weitere Umbelegungen, die ARD-Radioprogramme sollten ihren eigenen Transponder erhalten, so wie über 19,2°Ost, daher wurde der bisher für S41 genutzte Transponder nun wie der ARD-Radiotransponder auf 19,2°Ost belegt, bis alle Netze darauf umgestellt waren. Nachfolgend wurde diese Kapazität mit den Programmen für den Kanal S04 belegt, sprich u.a. TNT Serie HD und TNT Film HD.

Im September 2010 gab die KDG bekannt, dass die analoge und digitale TV-Zuführung ab spätestens 2012 via Backbone erfolgen und die bisherige Satellitenzuführung somit überflüssig würde. Am 1. Februar schaltete die KDG den Großteil ihrer Digitalpakete via 23,5°Ost ab, am 8. Februar folgte der Rest (Transponder 4, 8 und 16).

In der Vergangenheit war die Ausstrahlung der Pakete über diesen Satelliten recht attraktiv, da Kabel Digital Home viele Programme übertrug, die man bei Premiere nicht abonnieren konnte. Mit zunehmender Umstellung auf DVB-S2, neuer Verschlüsselung und Aufschaltung von vielen KD Home-Programmen etwa bei Premiere/Sky oder arenaSAT verschwand das Interesse allerdings zusehends.

Übersicht der Belegung der KDG-Transponder

Tr. MHz Pol. SR FEC Norm entsprach im Kabel
2
11475 vertikal 27500 3/4 DVB-S E28
4
11515 vertikal 28500 9/10 DVB-S2 S26
5
11555 horizontal 28500 9/10 DVB-S2 S24
6
11555 vertikal 28500 9/10 DVB-S2 E40
7
11595 horizontal 28500 9/10 DVB-S2 S38
8
11595 vertikal 28500 9/10 DVB-S2 S33
9
11635 horizontal 28500 9/10 DVB-S2 S32
10
11635 vertikal 28500 9/10 DVB-S2 E24/E39
12
11675 vertikal 28500 9/10 DVB-S2 S37
16
12565 vertikal 28500 9/10 DVB-S2 S04
17
12605 horizontal 28500 9/10 DVB-S2 S34
18
12605 vertikal 28500 9/10 DVB-S2 S36
24
12725 vertikal 27500 3/4 DVB-S E29