Kabelnetz Hannover

Aus Vodafone-Kabel-Helpdesk

Mitte der 80er Jahre begann die Deutsche Bundespost (DBP), wie in vielen Städten, auch in Hannover und Umgebung den Aufbau des Breitbandkabelnetzes (BK). Mit Beginn der Arbeiten wurde den Anliegern angeboten, den Hauptübergabepunkt (HÜP) für den Kabelanschluss gleich mit in die Häuser legen zu lassen. Da es natürlich kostengünstiger war, den Kabelanschluss dann in den Häusern zu installieren, wenn im jeweiligen Wohngebiet das Netz aufgebaut wurde, gab die Post diesen Kostenvorteil weiter. Während die einmalige Anschließungsgebühr normalerweise 500,- DM betrug, wurde damals per Rundschreiben während einer gewissen Zeitspanne ein sog. Subskriptionspreis von 350,- DM ausgelobt. So wurden im "Postdeutsch" die erheblichen Preisnachlässe bei den Anschlusspreisen genannt.

Da sich McMurphy deshalb, aber auch aus privatem Medieninteresse für einen schnellstmöglichen Anschluss des Wohnhauses eingesetzt hatte, besitzen wir eine Menge Aufzeichnungen über die Veränderungen in diesem Netz. Hinzu kommt, dass er zu jener Zeit seine Ausbildung in der Unterhaltungselektronik-Abteilung eines technischen Kaufhauses absolviert hat.

Historie des analogen Fernseh-Angebots

Das anfängliche Programmangebot im hannoverschen Kabelnetz bestand neben den ortsüblich empfangbaren Sendern auch aus Programmen entfernterer Sendeanlagen, die mit einem erhöhten Antennenaufwand am Fernmeldeturm empfangen wurden. Zusätzlich wurde das Dritte Programm des Bayerischen Rundfunks im Rahmen eines Versuchs vermutlich über eine Richtfunkstrecke heran geführt und einige per Satellit empfangene Programme ergänzten die Einspeisungen.

Bei den verwendeten Kanälen vermied man damals noch weitgehend eine Nachbarkanalbelegung, weil manch älteres Gerät damals Kanaltrennprobleme hatte, die zu leichten Störungen im Bild führen konnten. Das führte auch dazu, dass im Bereich der Eurokanäle nur 6 Programme Platz fanden und alle Zusatzangebote auf Sonderkanälen zu finden waren, die wiederum mit zahlreichen Geräten der damaligen Zeit nicht oder nur teilweise gesehen werden konnten.

Die Anfänge bis Frühjahr 1985

Anfang 1985 wurden 14 TV-Programme im BK-Netz Hannover eingespeist. Folgende Programme waren empfangbar (in dieser Aufzählung verwenden wir vorne teils inoffizielle Bezeichnungen, wie sie sich weiter unten auch auf dem Dokument der DBP wieder finden):

  • NDR 1 (ARD mit dem regionalen Vorabendprogramm des NDR)
  • WDR 1 (ARD mit dem regionalen Vorabendprogramm des WDR)
  • ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen)
  • NDR 3 (Nord 3, ab 1989 N3)
  • WDR 3 (Westdeutsches Fernsehen, ab 1988 West 3)
  • HR 3 (Hessen 3)
  • BR 3 (Bayerisches Fernsehen)
  • DDR 1 (Fernsehen der DDR, 1. Programm)
  • DDR 2 (Fernsehen der DDR, 2. Programm)
  • 3SAT (Gemeinsames Satellitenprogramm von ZDF, ORF, SRG)
  • SAT 1 (Erstes bundesweit via Satellit verbreitetes Privatprogramm)
  • BFBS (SSVC / BFBS TV, terrestrisch ausgestrahltes englisches Programm der britischen Streitkräfte)
  • Sky Channel (Englischsprachiges paneuropäisches Unterhaltungsprogramm via Satellit)
  • Music Box (Englischsprachiges paneuropäisches Musikprogramm via Satellit)

Das deutschsprachige Programm RTL plus war zu dieser Zeit noch nicht im Angebot, da es zunächst nur über einen terrestrischen Sender aus Düdelingen in Luxemburg sendete und somit nur etwa 200.000 Haushalte in Teilen Südwestdeutschlands erreichte. Erst im Sommer 1985 wurde der Sender auf den Satellit ECS-1 geschaltet und in der Folge ins Kabelangebot eingespeist, was die Macher an jenem Tag in ihrem Programm mit einer "Satellitenparty" feierten.

Die Programme DDR 1 und DDR 2 wurden vor der Einspeisung von SECAM Ost in PAL umgewandelt, so dass hannoversche Kabelhaushalte diese Programme immer in Farbe sehen konnten, auch wenn das Fernsehgerät nicht mit einem SECAM-Modul ausgestattet war.

Für den Empfang des Fernsehtons von SSVC (BFBS TV) war dagegen ein Multinormgerät für die britische Tonnorm notwendig, da der Programmveranstalter eine Umwandlung durch die DBP nicht gestattete. Bereits nach relativ kurzer Zeit wurde die Einspeisung des Programms, ebenfalls auf Wunsch des Veranstalters, ersatzlos eingestellt.


Hier die Programmübersicht aus einer Information der Deutschen Bundespost, wie sie im Frühjahr 1985 an die Haushalte verteilt wurde:

Hannover1985.gif

Sommer 1985 bis 1989

Bereits im Frühjahr 1986 wurde die erste große Belegungsreform im hannoverschen Kabelnetz durchgeführt, mit der man wohl noch vor der Schaltung großer Anschlusszahlen mehr Platz für neue Einspeisungen schaffen und gleichzeitig eine sinnvollere Gewichtung bei der (damals noch wichtigen) Aufteilung in Eurokanäle und Sonderkanäle erreichen wollte. Dabei wurden suk­zes­si­ve auch immer mehr Nachbarkanalbelegungen vorgenommen.

Voraus gegangen waren schon zu dieser Zeit Beschwerden der ersten neuen Programmveranstalter, SAT.1 und RTL plus, die sich durch die Verbreitung nur auf Sonderkanälen benachteiligt fühlten, weil viele damals vorhandene Empfangsgeräte noch nicht auf diese Kanäle abstimmbar waren. Folgerichtig wanderten diese Sender, aber auch 3SAT und der neue Anbieter Eureka, auf Eurokanäle, während sich West 3 und DDR 2 fortan mit Sonderkanälen begnügen mussten.

Bis zu dieser bzw. anlässlich dieser Belegungsreform kamen auch folgende Programme neu hinzu:

  • RTL plus (Nicht zu verwechseln mit dem späteren gleichnamigen Programm, welches inzwischen RTL up heißt)
  • ARD 1 Plus
  • musicbox [Deutschland]
  • TV5 Satellimages (frz.)
  • Teleclub (Pay-TV, siehe Anmerkung)
  • Eureka TV

Weiterhin gab es neue Programme, die als direkte Nachfolger von eingestellten Formaten erschienen, sich den Kanal teilten oder eingestellt wurden:

  • Super Channel (engl., siehe Anmerkung), ersetzte am 30.1.1987 Music Box GB (engl.).
  • SSVC (BFBS TV, engl.), wurde 1987 ersatzlos aus dem Angebot genommen, da der Veranstalter keine weitere Einspeisung wünschte.
  • Tele 5, ersetzte am 11.1.1988 musicbox D.
  • PRO 7, ersetzte am 1.1.1989 Eureka TV.
  • Eurosport (siehe Anmerkung), teilte sich frühestens ab 5.2.1989 den Kanal mit Sky Channel, bevor dieser schließlich ganz aus dem Kabel verschwand.

Anmerkungen:

  • Teleclub wurde als analoges Pay-TV am 1.11.1986 bundesweit zuerst ins BK-Netz Hannover eingespeist. Ein Großteil des Programms machten Spielfilme aus, die nach den ersten Minuten verschlüsselt wurden. Dabei kippte das Bild beim Empfang ohne Decoder aus seiner Synchronisierung und "flimmerte", während der Ton meist weiter verfolgbar war. Erst im Nachspann wurde die Codierung wieder aufgehoben. Dazwischen gab es aber auch zahlreiche unverschlüsselte Sendungen.
  • Super Channel lag spätestens 1990 mit permanent geschaltetem Zweikanalton vor, dieser wurde jedoch nur bei Nachrichten und Werbung genutzt. Bei allen anderen Sendungen waren die beiden Tonspuren identisch (englisch) belegt.
  • Eurosport wurde ebenfalls in permanentem Zweikanalton eingespeist. Hier stand dagegen zu dieser Zeit tatsächlich fast immer der deutsche und der englische Kommentarton zur Verfügung.


Mitte 1988 waren im BK-Netz Hannover 19 TV-Programme verfügbar. Die Kanalbelegung sah wie folgt aus (Quelle: DLM-Jahrbuch 1988 / DBP):

Kanal Programm
E02 N 3
E04 ZDF
E05 ARD / NDR 1
E07 DDR 1
E09 3SAT
E10 Eureka
E11 SAT.1
E12 RTL plus
S07 ARD / WDR 1
S08 West 3
S09 DDR 2
S10 Hessen 3
S11 Tele 5
S12 Sky Channel (engl.)
S13 Super Channel (engl.)
S14 ARD 1 Plus
S15 Bayerisches Fernsehen
S16 Teleclub (tlw. verschlüsselt)
S17 TV 5 Satellimages (frz.)

Das Jahr 1990

Im Jahr 1990 gab es folgende Veränderungen und Neueinspeisungen:

  • DFF 1 (ab 12.3.1990, ersetzte DDR 1)
  • DFF 2 (ab 12.3.1990, ersetzte DDR 2)
  • Sportkanal (siehe Anmerkung, ab 30.10.1990)
  • MTV Europe (ab 30.10.1990)
  • Lifestyle (siehe Anmerkung, ab 30.10.1990)
  • TRT International (türk.) (siehe Anmerkung, ab 30.10.1990)

Anmerkungen:

  • Der Sportkanal wurde, wie auch Eurosport, in permanentem Zweikanalton eingespeist. Auch hier wurde fast immer tatsächlich der deutsche und der englische Kommentarton ausgestrahlt.
  • Lifestyle wurde zunächst nur von 11:00 bis 19:00 Uhr eingespeist, da es ein Timesharing auf dem Astra-Transponder gab, jedoch nur Lifestyle Einspeisegebühren bezahlte. Daher wurde per Schaltuhr von 19:00 bis 11:00 Uhr ein Testbild aufgeschaltet. Da Lifestyle an den Wochenenden erst ab 13:00 Uhr sendete, gab es dadurch an diesen Tagen eine inoffizielle Zugabe und so war zwei Stunden lang The Childrens Channel zu sehen.
  • TRT International wurde damals erst ab 18:00 Uhr eingespeist, weil davor Videoüberspielungen auf dem Sat-Transponder statt fanden. Vor 18:00 Uhr war daher auch auf diesem Kanal ein Testbild zu sehen.


Gleichzeitig mit den Neueinspeisungen am 30.10.1990 wurden auch wieder zahlreiche Kanalumbelegungen vorgenommen. Diese hatten einen entscheidenden Grund. Die KMG, die damals in Hannover die Kabelanschlüsse vermarktete, konnte interessierten Hauseigentümern somit eine Grundversorgung ohne Antenne, über Kabel mit verminderten Gebühren anbieten. Technisch wurde das mit einem Sperrfilter gelöst, der alle Frequenzen über Kanal E08 ausfilterte. So ausgestattete Anschlüsse konnten also zwar fast alle öffentlich-rechtlichen Sender, aber von den Privaten nur RTL plus und SAT.1 empfangen, die zu dieser Zeit in Hannover ohnehin bereits auch terrestrisch ausgestrahlt wurden.

Diese umfangreiche Neuordnung wurde zum Anlass genommen, eine Programmübersichtskarte gültig ab 30.10.1990 zu drucken und an alle Haushalte verteilen zu lassen. Diese Übersicht liegt uns vor:

Hannover1990tv.png


Bedingt durch die medienpolitischen Entwicklungen nach der Wiedervereinigung wurde DFF 1 am Samstag, 15. Dezember 1990 um 19:58 Uhr abgeschaltet. Die terrestrischen Frequenzen wie auch die Kabelfrequenzen übernahm die ARD, das Vorabendprogramm wurde weiterhin vom DFF, hier regionalisiert für Sachsen-Anhalt, veranstaltet. Aus DFF 2 wurde am selben Tag die DFF-Länderkette.

Die Jahre 1991 bis 1995

  • 28.2.1991: Premiere ging auf S16 als Pay-TV auf Sendung und löste Teleclub ab.
  • 1.1.1992: Das Vorabendprogramm der regionalisierten ARD-Version für Sachsen-Anhalt übernahm der MDR.
  • 1.1.1992: Aus der DFF-Länderkette wurde hier das MDR Fernsehen. Der Fortbestand des DFF war politisch nicht gewollt.
  • Jan. 1992: Die Schaltuhr auf dem Lifestyle Kanal wurde abgeschaltet, somit kein Testbild mehr, "als Versuch", wie es hieß.
  • 29.2.1992: Der Kabelkanal startete auf S18, die Trailer vor dem eigentlichen Sendestart wurden schon zuvor ebenfalls eingespeist.
  • 30.5.1992: arte startete auf S05.
  • 31.10.1992: Aus RTL plus wurde RTL.
  • 30.11.1992: n-tv bereicherte auf S04 das Angebot. ARD (WDR) wechselte auf S19, ARD (MDR) von E06 auf S20.
  • 1.1.1993: Tele 5 wurde in DSF (Deutsches Sportfernsehen) umgewandelt.
  • 13.1.1993: Der Sportkanal fusionierte mit Eurosport und wurde daher eingestellt, euronews übernahm den Platz auf S11.
  • 25.1.1993: VOX ging zunächst auf E06 on air. Kurze Zeit später wurde der Sender auf E08 verschoben und der Kanal mit SAT.1 (nunmehr E06) getauscht. Grund waren Störeinstrahlungen durch den terrestrischen Sender der ARD in Hemmingen, welcher in einigen Gegenden den Kabelempfang auf E08 beeinträchtigte.
  • 6.3.1993: RTL 2 übernahm S15 von Lifestyle, der am 24.1. eingestellt wurde, und war so von Anfang an zu empfangen. In der Zwischenzeit wurde ein Testbild auf dem Kanal ausgestrahlt.
  • 1.12.1993: VIVA ging auf S08 auf Sendung, nachdem 1 Plus am Vorabend den Sendebetrieb einstellte.
  • 1993: NBC kaufte den Super Channel und wandelte diesen kurze Zeit später in NBC Super Channel um.
  • 1994: Aus West 3 wurde das WDR Fernsehen.
  • 24.10.1994: PRO 7 änderte seine Schreibweise in ProSieben.
  • 24.12.1994: Aus dem Kabelkanal wurde Kabel 1 und war kurze Zeit später nicht mehr exklusiv nur im Kabel zu sehen.

Die Jahre 1996 bis 1998

Das "Erste Deutsche Fernsehen" führte 1996 offiziell den Kurznamen Das Erste ein.

Im Jahr 1996 begannen die Einspeisungen von...

  • Nickelodeon (S05), täglich in der Zeit von 6:00 bis 17:00, danach weiterhin arte.
  • BBC World (S10), MDR Fernsehen wechselte auf E03. Hessen 3 wurde dadurch nicht mehr eingespeist.
  • h1 (S11), Kanalteilung mit euronews.
  • VH-1 (S13), NBC Super Channel wechselte auf S22 (Hyperband).
  • Super RTL (S19), dadurch verschwand die seit Beginn eingespeiste Das Erste (WDR) Version aus dem Angebot.
  • tm3 (S20), dadurch wurde auch Das Erste (MDR) entfernt. Seit diesem Zeitpunkt war Das Erste somit nur noch einmal mit dem heimischen Vorabendprogramm des NDR verfügbar.
  • VIVA ZWEI (S21, Hyperband).
  • CNN International (S23, Hyperband).

Hyperband: Mit der Belegung der Kanäle S21 bis S23 wurden erstmals Frequenzen oberhalb der bis dato üblichen Sonderkanäle verwendet, die ein "nur kabeltaugliches" Fernsehgerät oft nicht empfangen konnte. Vielmehr wurden im Zusammenhang mit diesen Kanälen "Hyperband-taugliche" Geräte empfohlen. Da der Bedarf an analogen Sendeplätzen größer war als die Anzahl der herkömmlichen Sonderkanäle, wurde beschlossen, diese drei Hyperbandkanäle für die analoge Nutzung zu öffnen.

Am 9.9.1996 wurde NBC Super Channel zu NBC Europe.

Am 1.1.1997 startete der Kinderkanal auf S05, Nickelodeon wurde verdrängt und vorerst nicht mehr in Niedersachsen verbreitet.

Am 15.2.1997 wurde aus Premiere Premiere 1 (S16).

Am 7.4.1997 startete Phoenix auf S06.

Im Jahr 1998 begannen die Einspeisungen von...

  • Nickelodeon (S13), in der Zeit von 6:00 bis 20:00, danach VH-1.
  • Wetterkanal (S24, Hyperband), dieser wurde allerdings schon am 29.1.1998 eingestellt und sendete daraufhin eine Infokarte.
  • Onyx (S25, Hyperband).

Am 31.5.1998 stellte Nickelodeon den Sendebetrieb in Deutschland ein. Wenig später konnte VH-1 dadurch S13 wieder ganztags nutzen.

Am 1.8.1998 startete Bloomberg TV auf S21, VIVA ZWEI wechselte deshalb auf S24 (Hyperband).

Hyperband: Entgegen des ursprünglichen Beschlusses wurden wegen des weiterhin großen Bedarfs an analogen Sendeplätzen auch die Hyperbandkanäle S24 und S25 für die analoge Nutzung geöffnet. Da in der Zwischenzeit vereinzelt Geräte mit einem eingeschränkten Hyperbandtuner nur bis Kanal S23 auf den Markt gekommen waren (bekannt ist dies bei Portables der Firma Philips), konnten Besitzer dieser damals fast noch neuen Geräte schon wieder zwei Kabelprogramme nicht empfangen.

Die Jahre 1999 bis 2001

Am 28.5.1999 wurde die damalige Rangfolgeentscheidung der NLM umgesetzt. Daraus ergaben sich folgende Änderungen (* = Hyperbandkanal):

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
S13 VIVA ZWEI VH-1
S21* Bloomberg TV / VH-1 Bloomberg TV
S24* H.O.T (Home Order TV) VIVA ZWEI
S35* QVC¹ frei

¹ Auf Grund einer besonderen Vereinbarung mit dem Programmveranstalter wurde der Hyperbandkanal S35 als sechster seiner Art analog belegt, inmitten des Frequenzbereichs, der ansonsten für die digitale Nutzung vorgesehen war. Diese Belegung existierte bis zur Analogabschaltung im September 2018.

Am 1.1.1999 wurde aus MTV Europe die deutschsprachige Variante MTV Central.

Am 1.10.1999 wurde Premiere 1 zu Premiere analog.

Am 1.5.2000 wurde der Kinderkanal in KiKa umbenannt.

Am 9.9.2000 wurde aus Onyx onyx.tv.

Am 1.11.2000 erhielt N24 auf S21 den Sendeplatz von Bloomberg TV, der damit vorerst nicht mehr empfangbar war. Die Kanalteilung mit VH-1 blieb bestehen.

Am 1.5.2001 wurde VH-1 in MTV2 Pop (MTV2 - The Pop Channel) umgewandelt.

Am 31.8.2001 wurde aus dem Frauensender tm3 9 Live.

Am 3.12.2001 wurde N3 in NDR Fernsehen umbenannt.

H.O.T benannte sich 2001 um in HSE24 (Home Shopping Europe).

Die Jahre 2002 bis 2004

Aus VIVA ZWEI wurde am 7.1.2002 VIVA Plus.

Am 18.2.2002 gab es durch eine Rangfolgeentscheidung mal wieder größere Änderungen (* = Hyperbandkanal):

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
S05 KiKa (6:00 bis 19:00) / MTV2 Pop (19:00 bis 6:00) KiKa / arte
S13 9 Live (6:00 bis 14:00) / VIVA Plus (14:00 bis 6:00) VIVA Plus
S16 TV Travel Shop Premiere analog
S20 arte 9 Live
S21 N24 N24 / MTV2 Pop
S25* Onyx (1:00 bis 19:00) / XXP (19:00 bis 1:00) Onyx

Auch am 19.4.2004 gab es einen munteren Kanalteilungswechsel:

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
S05 KiKa (6:00 bis 21:00)¹ / VIVA Plus (21:00 bis 6:00) KiKa / MTV2 Pop
S13² 9 Live (6:00 bis 14:00) / MTV2 Pop (14:00 bis 20:00) / Tele 5 (20:00 bis 6:00) 9 Live / VIVA Plus
S20 Bloomberg TV (3:00 bis 14:00) / arte (14:00 bis 3:00) arte

¹ Die Erweiterung der Sendezeit bis 21:00, die es senderseitig schon länger gab, wurde nun endlich auch im hannoverschen Kabel umgesetzt.

² Bekannt ist, dass auf Grund dieser unsäglichen Dreifach-Kanalteilung bereits erste Zuschauer zum Satelliten-Direktempfang gewechselt sind.


Am 15.9.2004 wurde onyx.tv gegen RTL Shop ersetzt (S25*), die Kanalteilung mit XXP blieb bestehen.

Das Jahr 2005

Der onyx.tv-Nachfolger terranova übernahm S14 am 1.3.2005 von TRT International.

Kabel 1 wurde am 28.3.2005 zu kabel eins.

Am 26.4.2005 wurde der bevorstehende Netzausbau des KDG-Netzes in Hannover vorbereitet:

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
E02 MTV Central NDR Fernsehen
E04 DSF ZDF
E09 NDR Fernsehen MTV Central
E10 ZDF Bayerisches Fernsehen
E12 Bayerisches Fernsehen DSF

Aus MTV2 Pop wurde am 12.9.2005 NICK, NBC Europe wurde am 29.9.2005 zu DAS VIERTE.

Am 17.10.2005 wurde wieder einmal eine Rangfolgeentscheidung umgesetzt (* = Hyperbandkanal):

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
S08 RTL Shop VIVA
S11 VIVA / h1 (zu den lokalen Sendezeiten) euronews / h1
S13 Tele 5 9 Live / NICK / Tele 5
S16 NICK (6:00 bis 13:00) / TV Travel Shop (13:00 bis 6:00) TV Travel Shop
S17 TV5 Europe (1:00 bis 19:00) / XXP (19:00 bis 1:00) TV5 Europe
S24* HSE24 (6:00 bis 20:00) / euronews (20:00 bis 6:00) HSE24
S25* 1-2-3.tv (0:00 bis 12:00) / KD Infokanal (12:00 bis 0:00) RTL Shop / XXP

Das Jahr 2006

Anfang Januar 2006 wurden die Programme der großen privaten Veranstaltergruppen RTL Group und ProSiebenSat.1 erstmals auch in digitaler Form in die Kabelnetze eingespeist, während bis dahin, im Gegensatz zu den Programmen von ARD und ZDF, nur einige wenige Privatsender digital verfügbar waren. In den ersten Wochen des Jahres waren die Sender der ProSiebenSat.1 Gruppe offiziell nur als technischer Versuch digital im Netz, weil noch Verhandlungen liefen. Das machte sich insofern bemerkbar, dass noch keine EPG-Daten übertragen wurden. Einige Wochen später war dieser Mangel behoben. Auch weitere regionale Änderungen im digitalen Bereich sind durch kursive Schrift gekennzeichnet.

Alle privaten Programme waren dabei von Anfang an mit der Kabel Deutschland typischen Grundverschlüsselung eingespeist, "zum Signalschutz", wie es hieß, so dass man für deren digitalen Empfang eine SmartCard benötigte, obwohl es sich eigentlich um Free TV handelt. In den ersten Monaten des Jahres 2006 konnte man eine SmartCard mit Freischaltung dieser grundverschlüsselten Programme noch gegen eine Einmalzahlung von 14,50 EUR erhalten. Kurze Zeit später wurde dieser Tarif abgeschafft, Interessenten mussten jetzt einen Vertrag mit monatlicher Zahlung abschließen, um die privaten Sender auch digital sehen zu können.

Nagravision-K02-SmartCard.jpg


Am 1.1.2006 wurde aus TV5 Europe TV5MONDE Europe.

Im Frühling 2006 begann der Ausbau des Kabelnetzes Hannover auf 630 MHz, zunächst nur direkt im Ortsnetz Hannover. Somit profitierten davon neben dem Stadtgebiet auch Langenhagen, Hemmingen und Teile von Laatzen. Daher wurden dort die TV-Programme, die bislang auf den Kanälen E02 bis E04 eingespeist waren, auf die Kanäle E21 bis E23 verschoben und die Ausbau-typischen Veränderungen in der Digital-TV-Belegung durchgeführt. Mit dem Ausbau wurden auch die Voraussetzungen für Internet via Kabel geschaffen. Das weitere vom Netz Hannover versorgte Umland war zunächst nicht von den Veränderungen betroffen.

Aus Juli 2006 liegt uns eine weitere Programmübersichtskarte der KMG Hannover vor:

BK-TV-Hann-Juli06.gif


Am 1.9.2006 wurde aus XXP DMAX, außerdem wurde der Kanal S25 digitalisiert.

Am 22.10.2006 wurde aus TV Travel Shop Voyages TV.

Die Jahre 2007 bis 2009

Am 15.1.2007 wurde VIVA Plus in Comedy Central umgewandelt, die Einspeisung erfolgte auf S14 rund um die Uhr, dadurch war terranova nicht mehr analog zu empfangen und wurde ohnehin ein halbes Jahr später eingestellt.

In der sendefreien Zeit des KiKa auf S05 wurde ab 15.1. zunächst ein Testbild eingespeist, bevor einige Zeit später 1-2-3.tv diese Lücke schloss.

Am 28.8.2007 gab es aufgrund einer Rangfolgeentscheidung wieder diverse Umbelegungen (* = Hyperbandkanal):

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
S05 KiKa (6:00 bis 21:00) / euronews (21:00 bis 6:00) KiKa / 1-2-3.tv
S17 HSE24 (6:00 bis 20:00) / DMAX (20:00 bis 6:00) TV5MONDE Europe / DMAX
S20 TV5MONDE Europe (3:00 bis 14:00) / arte (14:00 bis 3:00) Bloomberg / arte
S24* 1-2-3.tv (0:00 bis 12:00) / KD Infokanal (12:00 bis 0:00) HSE24 / euronews

Am 27.3.2008 wurde der Kanal S24 digitalisiert.

Am 21.4.2008 wurde aus BBC World BBC World News.

Weitere Änderungen erfolgten am 1.1.2009:

  • NICK (6:00 bis 20:15) und Comedy Central (20:15 bis 6:00) teilten sich jetzt in Deutschland ihren Programmplatz auf S14.
  • Auf S16 wurde erneut 1-2-3.tv eingespeist, diesmal rund um die Uhr. Voyages TV war damit nicht mehr verfügbar.
  • Aus RTL Shop wurde, in mehreren Schritten bis zum 1.3.2009, Channel 21.

Anfang 2009 wurden fast alle vom Netz Hannover versorgten Ortsnetze des Umlandes (nach dem Citybereich in 2006) auf 630 MHz ausgebaut. Am 26.2.2009 wurden auch dort die TV-Programme, die bislang auf den Kanälen E02 bis E04 eingespeist waren, auf die Kanäle E21 bis E23 verschoben und die Ausbau-typischen Veränderungen in der Digital-TV-Belegung durchgeführt. Mit dem Ausbau wurden nun auch hier die Voraussetzungen für Internet via Kabel geschaffen.

Die Jahre 2010 bis 2012

Am 31.3.2010 wurde aus NICK Nickelodeon, da Name und Design international vereinheitlicht wurden.

Am 11.4.2010 wurde aus DSF, dem Deutschen Sportfernsehen, SPORT1.

Aufgrund von Schutzbestimmungen mussten die Kanäle S04 und S05 analog freigeräumt werden, der Frequenzbereich wurde anschließend digitalisiert. Am 24.8.2010 entstanden dadurch folgende Änderungen:

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
E12 n-tv Bayerisches Fernsehen
S04 Digitale Nutzung (130 MHz) n-tv
S05 Digitale Nutzung (130 MHz) KiKa / euronews
S16 KiKa (6:00 bis 21:00) / euronews (21:00 bis 6:00) 1-2-3.tv

Da MTV Networks sich dazu entschied, MTV ab 1.1.2011 nur noch als Pay-TV zu verbreiten, übernahm VIVA den bisher von MTV genutzten E23 und konnte dadurch wieder rund um die Uhr senden.

Das führte auch dazu, dass h1 auf S11 mit euronews einen neuen Kanal-Partner erhielt und dieser damit in den folgenden Monaten doppelt eingespeist war, da auch Timesharing-Partner des KiKa auf S16.

Seit dem 3.5.2011 hängt das BK-Netz Hannover am Backbone der KDG.

Durch eine neue Rangfolgeentscheidung veranlasst, veränderte sich am 16.6.2011 die Belegung abermals (* = Hyperbandkanal):

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
S16 KiKa (6:00 bis 21:05) / CNN International (21:05 bis 6:00) KiKa / euronews
S22* TV5MONDE Europe ¹ DAS VIERTE
S23* 1-2-3.tv CNN International
E21 VIVA ² SPORT1
E23 SPORT1 ² VIVA

¹ TV5MONDE Europe wurde als analoger Platzhalter für den Regionalsender Hannover.tv wieder eingespeist, welcher jedoch nie auf Sendung ging.

² Dieser Kanaltausch wurde unabhängig von der Rangfolgeentscheidung vorgenommen.


Ab November 2011 wurde mit FAN Television erstmals ein Regionalsender digital eingespeist auf Kanal S32. Regionale Änderungen im digitalen Bereich sind weiterhin durch kursive Schrift gekennzeichnet.

Am 10.2.2012 erfolgte erstmals die digitale Einspeisung des Bürgerfernsehsenders h1 auf Kanal S32, der zuvor lange Zeit nur analog verfügbar war.

Im Zuge der sog. Kabel-Offensive, bei der fast die gesamte digitale Programmbelegung verändert wurde, kam am 11.7.2012 der Friesische Rundfunk (FRF1) hinzu und alle SD-Regionalisierungen werden seitdem auf S03 eingespeist. Das gilt auch für RTL und SAT.1 mit deren Regionalfenstern "Niedersachsen & Bremen", sowie für die sog. Platzhalterprogramme. Der Kanal S32 wird seit der Kabeloffensive dagegen nicht mehr regionalisiert.

Somit war der Kanal S03 Ende 2012 wie folgt belegt:

Parameter Sender SID Bouquet
S03
122 MHz
64QAM
6900 KSym/s

TSID: 10000
ONID: 61441
FAN TV 52018 Regional
Friesischer Rundfunk 52028 Regional
h1 (Mo-Fr 15:30 bis 22:20, Sa 18:45 bis 1:10, So 18:45 bis 2:10)
euronews (restliche Zeit)
52032 Regional
SR Fernsehen 28486 ARD
France 3 53518 Digital Free
RTL Niedersachsen & Bremen 53601 Digital Free
SAT.1 Niedersachsen & Bremen 53626 Digital Free

Das Jahr 2013

Infokarte NDR.jpg

Am 13.2.2013 wurden von der KDG die auf dem Rücken der Kabelkunden ausgetragenen Auswirkungen des Streits mit ARD und ZDF im Netz Hannover umgesetzt. Die Regionalisierungen NDR Fernsehen Hamburg, NDR Fernsehen Schleswig-Holstein, NDR Fernsehen Mecklenburg-Vorpommern, MDR Fernsehen Sachsen, MDR Fernsehen Thüringen, rbb Fernsehen Brandenburg, SWR Fernsehen Baden-Württemberg und Bayerisches Fernsehen Nord wurden entfernt und zunächst durch Hinweistafeln ersetzt. Alle Dritten Programme stehen seit dem nur noch in einer Version zur Verfügung. Gleichzeitig wurde die technische Qualität aller Programme der ARD spürbar auf den sog. Plattformstandard herab gesetzt.

Diese Hinweistafeln, die inzwischen abgeschaltet wurden (hier am Beispiel des NDR), sahen so aus wie hier zu sehen.


Am 18.4.2013 wurde die Rangfolgeentscheidung der NLM von September 2012 umgesetzt (* = Hyperbandkanal):

Kanal Neu mit dieser Änderung Belegung zuvor
S08 Anixe Channel 21
S09 Bibel TV WDR Fernsehen
S10 Channel 21 ¹ (9:00 bis 20:00) / BBC World News (20:00 bis 9:00) BBC World News
S17 HSE24 HSE24 / DMAX
S23* DAS VIERTE 1-2-3.tv
E21 VIVA (6:00 bis 20:00) / DMAX (20:00 bis 6:00) VIVA

¹ Dieses Timesharing wurde aufgrund eines Schaltfehlers erst mit mehreren Tagen Verspätung umgesetzt, so dass Channel 21 einige Tage analog nicht vorhanden war.


Am 19.7.2013 hat SPORT1 seine Schreibweise in sport1 geändert.

Am 1.11.2013 waren gleichzeitig Änderungen im digitalen wie auch im analogen Bereich zu verzeichnen:

  • FAN TV wurde ersatzlos eingestellt. Damit sendeten im Widerspruch zur üblichen Platzhalterpolitik fortan nur noch 6 SD-Programme auf dem hannoverschen Regionalkanal S03.
  • VIVA übernahm auf S22 den Platz von TV5MONDE Europe.
  • Die dadurch frei gewordene Sendezeit neben DMAX (20:00 bis 6:00) auf E21 ging an RTL NITRO (6:00 bis 20:00).

Der Zeitraum 2014 bis Mitte 2018

DAS VIERTE hat seinen Sendebetrieb zum 1.1.2014 eingestellt. Den Programmplatz übernahm bundesweit auf fast allen Plattformen der Disney Channel. Nur im digitalen Bereich der KDG war ein Sendersuchlauf erforderlich, da man für den Disney Channel hier einen anderen Programmplatz bestimmte. Bis zum 17.1.2014 wurde eine Trailershow ausgestrahlt.

Am 17.1.2014 startete um 6:00 Uhr das Regelprogramm des Disney Channel auf S23.

Die Einspeisungen zahlreicher HD-Programme anlässlich der sog. HD-Offensive hat Kabel Deutschland auch dazu genutzt, den Ausbau des Netzes Hannover auf 862 MHz am 3.4.2014 mit der Inbetriebnahme des Kanals E42 (642 MHz) offiziell zu machen. Wochen vorher war bereits ein Pilotsignal (ohne aufgeschaltete Programme) auf 826 MHz zu beobachten.

Parallel zu diesen Aufschaltungen wurde im Netz Hannover zusätzlich das NDR Fernsehen HD in der Niedersachsen-Variante eingespeist, weil sich im bundesweiten HD-Portfolio die Hamburg-Variante befindet. Nur so war es offenbar möglich, die hier zuständige Regionalversion des Programms auch in HDTV anbieten zu können. Nachteil dieser Kabel Deutschland-eigenen Aufbereitung ist, dass die beiden Varianten auf unterschiedlichen Kanälen (Hamburg S25/338 MHz; Niedersachsen S40/458 MHz) eingespeist sind und somit auch bei identischem Inhalt die Kapazität von zwei vollen HD-Programmen belegen.

Im Nachgang der HD-Offensive, die auch die Entfernung weiterer Dritter Programme aus dem analogen Angebot beinhaltet, wurden am 13.5.2014 folgende Veränderungen durchgeführt:

  • RTL NITRO wurde auf E22 verschoben und ist damit rund um die Uhr empfangbar.
  • Das MDR Fernsehen steht dadurch nicht mehr analog zur Verfügung. Damit wird in dieser Form kein fremdes "Drittes" mehr angeboten.
  • Die dadurch frei gewordene Sendezeit neben DMAX (19:00 bis 1:00) auf E21 wurde abermals 1-2-3.tv (1:00 bis 19:00) zugeteilt. Damit wurden überraschend auch die Zeitfenster des Timesharings auf diesem Kanal verändert.

Im Zeitraum zwischen dem 8.9. und dem 1.10.2014 nahm Betreiber Viacom eine Umstrukturierung seiner drei Free-TV-Programme vor. Dieses wirkte sich wie folgt aus:

  • VIVA auf S22 hat seine Sendezeit am 8.9.2014 von 24 Stunden auf 11 Stunden (6:00 bis 17:00) reduziert. Im Gegenzug erhielt Comedy Central gut drei Stunden mehr Sendezeit (17:00 bis 6:00) und zog um auf den selben Programmplatz.
  • Gleichzeitig begann eine Übergangsphase für die bisherige Comedy Central Ausstrahlung (20:15 bis 5:45) auf S14. Sie wurde zunächst parallel übertragen, jedoch mit einem auffällig eingeblendeten "Baustellenband", um bis Ende September nur noch Sendehinweise zum umgezogenen Programm mit noch deutlicheren Einblendungen zu zeigen. Das verbliebene Zeitfenster für Nickelodeon (5:45 bis 20:15) wurde noch nicht angetastet.
  • Am 1.10.2014 wurde der Kindersender Nickelodeon auf S14 zum 24-Stunden-Programm ausgeweitet und um die Sendeschiene "Nicknight" für ältere Zuschauer ergänzt. Das bisherige Timesharing auf diesem Kanal entfällt somit.
  • Da die neue Kanalaufteilung dieser drei TV-Programme (im Gegensatz zu den anderen analogen Timesharings) vom Betreiber Viacom selbst verantwortet wurde, galten diese Veränderungen auch für die beiden digitalen Programmplätze.

Am 1.10.2015 nahm der Betreiber Viacom erneut eine Veränderung der Sendezeiten seines geteilten Programmplatzes vor. Die Sendezeit von VIVA auf S22 wurde auf 12 Stunden (2:00 bis 14:00) erweitert, Comedy Central wurde mit ebenfalls 12 Stunden (14:00 bis 2:00) um eine Stunde gekürzt, belegt jedoch somit den kompletten Nachmittag und Abend. Diese Veränderung gilt naturgemäß wieder ebenso für den entsprechenden digitalen Programmplatz.

Am 13.11.2015 wurde Eurosport (im Zuge des Relaunchs aller Eurosport-Programme) in Eurosport 1 umbenannt.

Am 31.7.2017 hat sich RTL Nitro vom Namen des Mutterkonzerns getrennt und wurde in NITRO umbenannt.

Am 16.1.2018 hat BBC World News seine analoge Einspeisung beendet und wird fortan nur noch digital verbreitet. Dadurch war Channel 21 auf S10 nun wieder rund um die Uhr verfügbar.

Am 18.1.2018 hat der Betreiber von N24 seinen Namen auch auf den Nachrichtensender übertragen und das Programm wurde in WELT umbenannt.

Die Analogabschaltung (Fernsehen) im Jahr 2018

Am 25. und 26. September 2018 wurde im Kabelnetz Hannover die Analogabschaltung vorgenommen. Somit ist zum Empfang von Fernsehen und Radio in diesem Netz zwingend ein DVB-C Empfangsgerät erforderlich. Alle PAL-Empfänger, wie Röhrenfernseher, Flachbildschirme der ersten Generation, klassische Videorecorder oder ältere DVD-Recorder erhalten keine eingespeisten Signale mehr. Der Anteil an analogen Nutzern wurde angesichts der überdeutlichen Vorteile der digitalen Verbreitung immer kleiner, und so wurde die Analogtechnik in allen Ortsnetzen bis zum März 2019 in Rente geschickt.

Die zuletzt vorhandenen 30 TV-Programme belegten fast so viel Bandbreite wie das gesamte digitale Programmangebot von insgesamt über 400 Fernseh- und Radioprogrammen und sorgte so für einen immer größeren Engpass im Kabelnetz. In der digitalen Welt sind auch HDTV-Programme, Pay-TV-Pakete, das Fremdsprachenangebot und die Hörfunksender enthalten. Die Digitaltechnik ermöglicht eine deutlich bessere Bildqualität, liefert oft zusätzliche Tonspuren, eine elektronische Programmübersicht und auf Wunsch eine HbbTV-Verlinkung zu ergänzenden Internet-Inhalten. Deshalb hatten immer mehr Fachleute schon länger die Abschaltung der analogen Signale gefordert. Einige Landesgesetzgebungen schrieben dieses sogar bis Ende 2018 vor.

Dieses war der Stand des analogen TV-Programmangebots am 24.9.2018, und somit unmittelbar vor der Analogabschaltung im Kabelnetz Hannover:

Parameter Sender
S06
140,25 MHz
Phoenix
S07
147,25 MHz
3sat
S08
154,25 MHz
Anixe
S09
161,25 MHz
Bibel TV
S10
168,25 MHz
Channel 21
E05
175,25 MHz
Das Erste
E06
182,25 MHz
SAT.1 Niedersachsen & Bremen
E07
189,25 MHz
RTL Niedersachsen & Bremen
E08
196,25 MHz
VOX
E09
203,25 MHz
NDR Fernsehen Niedersachsen
E10
210,25 MHz
ZDF
E11
217,25 MHz
ProSieben
E12
224,25 MHz
n-tv
S11
231,25 MHz
h1 (Montag bis Freitag 15:30 bis 22:20, Samstag 18:45 bis 1:10, Sonntag 18:45 bis 2:10)
euronews (restliche Zeit)
S12
238,25 MHz
Eurosport 1
S13
245,25 MHz
Tele 5
S14
252,25 MHz
Nick
S15
259,25 MHz
RTL II
S16
266,25 MHz
KiKa (6:00 bis 21:05 Uhr)
CNN International (21:05 bis 6:00 Uhr)
S17
273,25 MHz
HSE24
S18
280,25 MHz
kabel eins
S19
287,25 MHz
Super RTL
S20
294,25 MHz
arte
S21
303,25 MHz
WELT
S22
311,25 MHz
Comedy Central (14:00 bis 2:00 Uhr)
VIVA (2:00 bis 14:00 Uhr)
S23
319,25 MHz
Disney Channel
S35
415,25 MHz
QVC
E21
471,25 MHz
DMAX (19:00 bis 1:00 Uhr)
1-2-3.tv (1:00 bis 19:00 Uhr)
E22
479,25 MHz
NITRO
E23
487,25 MHz
sport1

Historie des analogen Radio-Angebots

Zweck der Verkabelung ab Mitte der 80er Jahre durch die Deutsche Bundespost war es nicht nur, die Haushalte mit mehr Fernsehprogrammen zu versorgen, weshalb der umgangssprachlich oft verwendete Ausdruck 'Kabelfernsehen' schon immer falsch war. Der Kabelanschluss, wie es richtig heißt, umfasste von Beginn an auch die Bereitstellung von Hörfunk. Grundsatz war damals, dass mindestens alle terrestrisch erreichbaren örtlichen Programme auch in die Kabelnetze eingespeist wurden, mit dem Vorteil, dass der Empfang zentral und professionell von einem günstig gelegenen Ort aus erfolgt und alle Signale in praktisch identischer Stärke beim Kunden ankommen. Selbst einige Menschen, die sich nicht sonderlich für das 'Kabelfernsehen' interessierten, schätzten seinerzeit das attraktive Hörfunkangebot beim Kabelanschluss.

Sinnvollerweise wurde für die Einspeisung das bekannte UKW-Frequenzraster verwendet, so dass man die vorhandenen Geräte einfach weiter benutzen konnte und nur an der Kabeldose anschließen musste. Da es sich dabei aber um das selbe Frequenzband wie bei den terrestrischen Sendungen handelte und es stets die Gefahr mangelnder Abschirmung von Kabeln und Anschlussdosen gab, mussten für die Einspeisung von vorn herein Frequenzen gewählt werden, die in der Luft frei oder nur schwach belegt sind. Anders gesagt: Die Frequenzen der starken ortsüblichen Programme mussten bei der Einspeisung der Radiosignale ausgelassen werden, um Störungen zu vermeiden. Daher war die Belegung in jedem Ortsnetz unterschiedlich und die Kabelfrequenzen waren grundsätzlich andere als die bekannten aus Autoradio & Co.

Ein neues Hörfunkerlebnis

Neben den altbekannten Stationen wurden zu dieser Zeit auch zahlreiche Hörfunkprogramme neu gestartet. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten bedienten nach und nach neue Hörerschaften, z.B. mit Infosendern oder jungen Wellen. Gleichzeitig begann die Ära der privaten Hörfunkveranstalter. Es war üblich, solche Sendestarts von Beginn an auch im Kabelnetz abzubilden. Teilweise wurden sogar schon die Testsendungen vor dem offiziellen Start eingespeist. Bald kamen bundesweit angebotene neue Programme hinzu, die per Satellit zugeführt und eingespeist wurden. So waren bis 1990 diese Anbieter vertreten:

  • Der Norddeutsche Rundfunk mit 5 Programmen (NDR 1 Niedersachsen in zwei Lokalvarianten; NDR 4 Sendestart 1.4.1989)
  • Radio Bremen mit 4 Programmen (RB 4 Sendestart 1.12.1986)
  • Der Westdeutsche Rundfunk mit 4 Programmen (zu WDR 5 und WDR 1 siehe nachfolgende Besonderheit)
  • Der Hessische Rundfunk mit 3 Programmen
  • Der Rundfunk der DDR mit 5 Programmen (Jugendradio DT 64 Sendestart 7.3.1986)
  • Der bundesweit sendende Deutschlandfunk (DLF zunächst als Mittelwellenabgriff in Mono)
  • Die privaten Veranstalter Radio ffn (Sendestart 31.12.1986) und Antenne Niedersachsen (Sendestart 21.5.1990)
  • Die herangeführten bundesweiten Veranstalter Star*Sat Radio, RTL Radio und Klassik Radio
  • Die fremdsprachigen Programme BBC World Service, BFBS (British Forces Broadcasting Service), FFB (Forces Françaises de Berlin) und VOA (Voice Of America)

Da der DLF in der Anfangszeit der Kabelverbreitung terrestrisch noch ausschließlich über Mittelwelle sendete, speiste man dieses Signal auf der Frequenz 102,75 MHz ein. Der aufmerksame Hörer konnte seinerzeit feststellen, dass der Einspeiseempfänger etwas neben der Mittenfrequenz abgestimmt war. Dadurch ergab sich der Eindruck eines leicht höheren Klangbildes, während exakt abgestimmte MW-Tuner störärmer, aber sehr dumpf klangen.

Das damalige Star*Sat Radio ist nicht mit dem heutigen Programm zu verwechseln, das z.B. in Berlin via DAB+ sendet.

In der nachfolgenden Programmübersichtskarte von Oktober 1990, die damals an die Haushalte verteilt wurde, ist für die Frequenz 90,40 MHz 'Radio Klassik' eingetragen, das es so nie gegeben hat. Auf dieser Frequenz ging im Mai 1990 Radio Belcanto auf Sendung, sendete jedoch nur bis Oktober. Danach übernahm Klassik Radio die Frequenz.

Hannover1990hf.png

Im August 1991 wurde das Angebot mit RadioRopa auf der Frequenz 101,60 MHz und im Mai 1992 mit Radio Melodie auf der Frequenz 102,25 MHz durch zwei weitere herangeführte Programme ergänzt.

Verwandlung des ostdeutschen Radios

In diese zeitliche Phase fielen bekanntlich auch Mauerfall, Wende und die deutsche Einheit. In der Region Hannover war der Empfang von DDR-Rundfunk ortsüblich und die Hörfunkprogramme konnten mit jedem Kofferradio empfangen werden. Die Hörfunksender aus dem Osten machten in dieser Zeit natürlich enorme Verwandlungen durch, die auch zu neuen Namen und Fusionen führten. Insbesondere die Programme, die den alten Staatsnamen 'DDR' trugen, wollten und mussten sich diesbezüglich erneuern, schon bevor die neu zu gründenden Landesrundfunkanstalten (für u.a. Sachsen-Anhalt der MDR) im Januar 1992 schließlich ihren Betrieb aufnahmen. So ergaben sich folgende Veränderungen:

  • Aus Radio DDR 1 wurde im April 1990 Radio Aktuell, daraus wurde im Januar 1992 MDR Kultur, später MDR Figaro.
  • Aus Radio DDR 2 wurde im Juni 1990 Radio Sachsen-Anhalt, daraus entstand im Januar 1992 MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt, später MDR Sachsen-Anhalt.
  • Aus der Stimme der DDR wurde im Februar 1990 der Deutschlandsender, nach einer Fusion mit Radio DDR 2 im Juni 1990 entstand DS Kultur, welcher schließlich ab 1994 im Deutschlandradio aufging.
  • Der Berliner Rundfunk wurde erst mit der MDR-Integration im Januar 1992 zu MDR Life, später MDR Jump.
  • Um das Jugendradio DT 64 gab es politischen Streit. Schließlich einigte man sich darauf, das Programm noch bis Mitte 1992 unter MDR-Obhut weiter zu betreiben. Im September 1992 übernahm der private Veranstalter Radio SAW die Frequenzkette in Sachsen-Anhalt und damit auch die Kabelfrequenz.

Besonderheiten und Frequenzneuordnung

Auch im Westen gab es Veränderungen. Eine ziemlich umstrittene Entscheidung traf der Westdeutsche Rundfunk, als er sich als erste Landesrundfunkanstalt im Oktober 1991 ein fünftes Hörfunkprogramm gönnte. Von einem Tag auf den anderen wurde WDR 5 kurzerhand auf die Senderkette von WDR 1 geschaltet, um das neue Programm bekannt zu machen. Die Folge war, dass das populäre Programm plötzlich nur noch über schwache neue Frequenzen ausgestrahlt wurde und damit auch aus dem Kabelangebot flog. Statt dessen war auf der Frequenz 94,90 MHz jetzt WDR 5 zu hören. Erst im Mai 1992 waren endlich stärkere Sender für WDR 1 auf Sendung gegangen, was auch zu einer Wiedereinspeisung ins Kabel auf der Frequenz 88,15 MHz führte. Das wiederum bedeutete, dass die zweite Lokalvariante von NDR 1 im Kabel bis zur Frequenzneuordnung nicht mehr verfügbar war.

Auch der Deutschlandfunk bekam nach und nach UKW-Frequenzen zugesprochen, so dass seine Kabeleinspeisung endlich ebenfalls auf UKW-Qualität und Stereobetrieb umgestellt werden konnte.

In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1992 wurde im Hörfunkbereich des Kabelnetzes Hannover eine komplette Frequenzneuordnung durchgeführt, deren Grundstruktur bis zur Analogabschaltung bestehen blieb. Grund dafür war angeblich u.a., die engen Nachbarkanalbelegungen mit einem Frequenzabstand von nur 0,3 MHz, mit denen einige Empfangsgeräte immer wieder Trennschärfenprobleme hatten, zu reduzieren. Dennoch fanden sich auch in der neuen Belegung mit 87,60 <> 87,90 / 93,40 <> 93,70 / 95,35 <> 95,65 / 104,25 <> 104,55 MHz (Einige zeitweise) mehrere ebenso enge Einspeisungen.

Das Zeitfenster bis 2006

Zu weiteren Veränderungen in den Folgejahren haben wir keine ausreichend detaillierten Aufzeichnungen. Zu Neustarts und Umbenennungen von Programmen gibt es an anderer Stelle hinreichend Informationen. Deshalb möchten wir uns hier auf eine weitere vorliegende Programmübersichtskarte beschränken, welche die KMG Hannover im Juli 2006 veröffentlicht hat und die auch die verwendeten Frequenzen nach der erwähnten Neuordnung wieder gibt.

BK-Radio-Hann-Juli06.gif

Neben den in dieser Übersicht verzeichneten Frequenzen wurden nach der Neuordnung zwischenzeitlich auch noch die Frequenzen 95,35 MHz, 98,95 MHz und 106,20 MHz verwendet.

Historie eines Kommens und Gehens

Im Laufe der Jahre wurden immer mal wieder Radioprogramme zusätzlich zu den etablierten Stationen eingespeist. Manchen war nur eine kurze Betriebszeit vergönnt, andere waren jahrelang verfügbar, nur wenige wurden bis zur Analogabschaltung angeboten. In Spitzenzeiten waren bis zu 36 Radioprogramme gleichzeitig eingespeist. Folgende Programme, die noch vor dem analogen Ende bereits wieder entfernt wurden, gab es im Kabelnetz Hannover zu verschiedenen Zeiten:

  • BBC World Service [engl.] (95,35 MHz)
  • BFBS (Radio 1) [engl.] (104,55 MHz)
  • Def Jay (98,95 MHz)
  • Evosonic Radio (106,20 MHz)
  • FFB [frz.] (107,85 MHz, vor der Neuordnung)
  • Jam FM (96,75 MHz)
  • Jazz Radio (95,35 MHz)
  • RadioRopa Info (101,60 MHz, vor der Neuordnung)
  • Radio Belcanto (90,40 MHz, vor der Neuordnung)
  • Radio Campanile (107,60 MHz)
  • Radio Hannover (106,20 MHz)
  • Radio Melodie (92,20 MHz)
  • Radio Paloma (98,95 MHz)
  • RPR Zwei (98,95 MHz)
  • Star*Sat Radio (101,30 MHz, vor der Neuordnung)
  • Sunshine Live (107,60 MHz)
  • VOA [engl.] (103,05 MHz, vor der Neuordnung)

Kuriositäten und Stillstand

In den letzten Jahren vor dem Ende von UKW im Kabel wurde es nach und nach immer ruhiger. Über Jahre hatte man das Gefühl, dass dieser Radiobereich vom Kabelanbieter gar nicht mehr gepflegt, sondern nur noch die Bestandssignale verwaltet wurden. So wurden z.B. die Programme hr4 und hr-info nie eingespeist, obwohl der Hessische Rundfunk eigentlich vertreten und von Hannover aus terrestrisch erreichbar war.

Besonders deutlich wurde dieser Umstand, als BFBS Radio 1 den terrestrischen Sender Visselhövede im Januar 2012 aufgab und die Sendekapazität an den NDR ging. In der Folge war N-JOY fortan doppelt im Kabel eingespeist, sowohl auf der regulären Frequenz 95,65 MHz, als auch auf der ehemaligen BFBS-Frequenz 104,55 MHz. Monatelang bemerkte das bei Kabel Deutschland offenbar niemand.

Für weiteres Unverständnis sorgte der Umgang mit dem Stadtsender Radio Hannover, der am 2. April 2014 seinen Sendestart feierte. Das terrestrische (sehr schwache) Signal wurde zur Überraschung und Freude der Kabelnutzer schon vor dem offiziellen Start auf der Frequenz 106,20 MHz eingespeist, so dass man sogar bereits deren Promoschleife hören konnte. Das war um so erfreulicher, weil an einen sauberen terrestrischen Indoor-Empfang im hannoverschen Umland nicht zu denken war. Kurz nach dem Programmstart war das Signal jedoch wieder aus dem Kabel entfernt worden. Nach heftigen Protesten wurde das Programm erneut angeboten, aber hörbar schwankend und mit viel UKW-Rauschen. Kurze Zeit später wurde die Station endgültig ausgespeist.

Eine letzte Änderung gab es dann noch, als 2014 aus technischen Gründen die niedrigste Frequenz bundesweit zu räumen war. Daher wurde WDR 4 auf die Frequenz 92,20 MHz verschoben.

Die Analogabschaltung (Radio) im Jahr 2018

Die Abschaltung der analogen Programme im Kabelnetz Hannover betraf auch alle am Kabel angeschlossenen UKW-Radios. Die zuletzt noch 31 analog eingespeisten Programme wurden ebenfalls abgeschaltet, so dass auch diese Geräte keine eingespeisten Signale mehr erhalten. Deshalb wurden die noch fehlenden regional angebotenen Radioprogramme kurz zuvor digital eingespeist, zusätzlich zum bereits vorhandenen bundesweiten Angebot, und zwar wie das digitale Fernsehen im DVB-C Format.

Um nicht stets mit dem Fernseher oder dem TV-Receiver auch Radio hören zu müssen, gibt es bei Vodafone ein von Vistron hergestelltes reines DVB-C Radiogerät mit Display. Auch TechniSat hat mit dem Modell Cablestar 100 ein solches DVB-C Radio auf den Markt gebracht, das sogar ein zweizeiliges Display bietet. Diese Geräte können einfach an die vorhandene Stereoanlage oder an ein Paar Aktivlautsprecher angeschlossen werden.

Dieses war der Stand des analogen Radio-Programmangebots am 24.9.2018, und somit unmittelbar vor der Analogabschaltung im Kabelnetz Hannover:

Parameter Sender
UKW-Radio 87,90 MHz - Deutschlandfunk
88,40 MHz - MDR Sachsen-Anhalt (Magdeburg)
89,10 MHz - 1LIVE
89,70 MHz - Bremen Zwei
90,05 MHz - Bremen Vier
90,50 MHz - COSMO
91,20 MHz - Klassik Radio
91,75 MHz - Deutschlandfunk Kultur
92,20 MHz - WDR 4
92,85 MHz - Antenne Niedersachsen (Hannover)
93,40 MHz - hr2
93,70 MHz - NDR 2 (Niedersachsen)
94,15 MHz - NDR 1 Niedersachsen (Hannover)
94,80 MHz - NDR Info (Niedersachsen)
95,65 MHz - N-JOY
96,10 MHz - hr3
97,30 MHz - Bremen Eins
97,70 MHz - WDR 5
98,45 MHz - WDR 3
99,35 MHz - NDR Kultur
100,05 MHz - radio ffn (Hannover)
100,60 MHz - WDR 2 (Köln)
101,05 MHz - hr1
102,15 MHz - LeineHertz 106.5
102,75 MHz - 89.0 RTL
103,15 MHz - Radio SAW (Magdeburg/Altmark)
103,60 MHz - Radio 21 (Mitte)
104,25 MHz - MDR Kultur
105,00 MHz - NDR 1 Niedersachsen (Südost)
105,65 MHz - MDR JUMP
107,20 MHz - RTL Radio

Fazit nach fast 35 Jahren

Nachdem alle analogen Fernseh- und Hörfunkprogramme im Vodafone Kabelnetz abgeschaltet worden sind, endet folglich auch diese historische Betrachtung. Damit sei ein Fazit aus der Sicht des Autors erlaubt, der den gesamten Zeitraum vom Beginn der Verkabelung bis zur vollständigen Digitalisierung im idealen Alter und mit einem gewissen Interesse an Medien und Technik erleben durfte.

Als die Pläne zur Verlegung der Kabelnetze großflächig in die Tat umgesetzt wurden, gab es noch keine digitale Rundfunktechnik, keine privaten Anbieter in Deutschland und natürlich noch kein Internet. Das müssen sich gerade jüngere Leserinnen und Leser vor Augen führen. Fernsehen und Radio empfing man nur terrestrisch, also mit klassischen Antennen. Viele Bundesbürger hatten zu dieser Zeit nur 3 TV-Programme, wenn sie nicht in einem Grenzgebiet wohnten. So gesehen waren wir in der Region Hannover schon etwas besser dran, da das DDR-Fernsehen ortsüblich empfangbar war.

Auch "direkt strahlende" Fernseh-Satelliten, die später zusätzliche Programme mit kleinen Offsetantennen ab ca. 60 cm Durchmesser ermöglichten, gab es noch nicht. Für zusätzliche Programme hätte man Fernmeldesatelliten anpeilen müssen, was damals einen Schüsseldurchmesser von mindestens 1,50 bis 2,00 Meter erfordert hätte. Das war teuer und hätte auf so manchem Dach zu enormen Windlastproblemen geführt.

In dieser Zeit forcierte das Bundespostministerium die Verkabelung der Straßen, um den Haushalten mit dem Kabelanschluss einen einfachen Zugang zu mehr Medienvielfalt zu ermöglichen, die Verbreitung von privaten Programmen zu erleichtern und den Antennenwald auf den Hausdächern zu lichten. Diese neue Art des Medienzugangs unabhängig von der terrestrischen Empfangssituation, sowie die günstige Preispolitik gerade für viele angeschlossene Wohneinheiten an einem Übergabepunkt, unter der Hoheit der Deutschen Bundespost, führte dazu, dass die Verkabelung ganzer Mehrfamilien-Häuserblöcke schnell zum Quasi-Standard wurde. Ein vorhandener Kabelanschluss wurde als "wohnwertverbessernde Maßnahme" angesehen.

Entsprechend war es ein Highlight, als seinerzeit auch unser Wohnhaus ans Kabel angeschlossen wurde. Und in der Tat bereicherten und veränderten die neuen "Privaten" mit ihren damals unkonventionellen und mutigen Programmen die Fernsehlandschaft, die zuvor oft recht bieder und verstaubt erschien, wenn auch deren journalistische Qualität und Quantität früher häufig als noch zweifelhafter angesehen werden konnte als heute. Allemal war es interessant, die Entwicklung und das Konkurrenzdenken zu beobachten. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Einführung des Frühstücksfernsehens, wo sich RTL plus und SAT.1 eine wahre Schlacht geliefert hatten, wer nun als Erster eine Morgenschiene ankündigt und wer diese dann als Erster im Programm einführt.

Testbilder-replica.gif

Ein weiteres Phänomen kennen jüngere Menschen gar nicht mehr, das damals völlig normal war: Sendeschluss! Das Fernsehen - ob öffentlich-rechtlich oder privat - sendete nicht rund um die Uhr, auch keine Infomercials, Bahnfahrten oder Kaminfeuer. Unter der Woche war meist schon kurz nach Mitternacht Schicht auf allen Kanälen, und es wurde in der Regel ein Testbild mit 1-kHz-Sinuston gesendet. Ausnahmen waren die Musikkanäle mit 24-Stunden-Programm. Sender, die tatsächlich noch nachts abgeschaltet wurden (z.B. DDR-Fernsehen), oder Satellitenprogramme, deren Signale zuweilen nachts für einige Stunden in den Erdschatten kamen, wurden im Kabelnetz automatisch mit einem Post-eigenen Testbild aufgefüllt.

Zyniker hoben seinerzeit gerne hervor, dass selbst das Testbild eine gewisse Einschaltquote habe. Daran hatten nicht nur Vorführgeräte im Elektrohandel ihren Anteil. Eine erwähnenswerte Besonderheit gab es nämlich bei RTL plus, der anfänglich ja aus Luxemburg sendete. Dort wurde nicht das übliche FuBK-Testbild (Funkbetriebskommission), sondern ein europäisches Testbild gesendet, wie es z.B. auch in Österreich oder Dänemark verwendet wurde. Das war anders und zeigte neben dem Sendernamen auch stets die sekundengenaue Uhrzeit an. Das Wichtigste aber war, dass dort kein Messton, sondern das beliebte 'Radio Luxemburg' als TV-Ton lief, das man zu jener Zeit sonst nur über Kurzwelle empfangen konnte und anfänglich noch nicht als Hörfunkprogramm im Kabel eingespeist war. So kam es, dass in meinem Zimmer so manches Mal stundenlang der Testbild-Fernseher mit sauberem Radioton lief, bis das TV-Programm erst nach 17 Uhr begann.

Die private Konkurrenz trat in dieser Disziplin deutlich unauffälliger in Erscheinung. Bei SAT.1 gab es nur ein Farbbalken-Testbild mit Namensbeschriftung und dem bekannten Messton. Etwas ungewöhnlich war im Bereich Hannover die Testbildphase beim Dritten Programm des NDR. Hier hatte das "deutsche" FuBK-Testbild, im Gegensatz zu allen anderen Sendungen, keinen Kreis, keine Beschriftung und mit wohl 800 Hz einen niedrigeren Testton. Nachbildungen der erwähnten Bilder, auch dem lange Zeit in Hannover verwendeten Post-BK-Testbild, finden sich nebenstehend.

Nachdem beschlossen wurde, das Postmonopol aufzulösen und die Deutsche Telekom die Kabelnetze verkaufen musste, ging auch das Ortsnetz Hannover an Kabel Deutschland. Mit den Jahren wurden zeitpartagierte Doppelbelegungen immer häufiger, das digitale Fernsehen wurde attraktiv, Internet und Streamingportale verbreiteten sich immer mehr. So ist das Kabel heute nur noch eine von diversen Medienquellen. Die anfängliche Kabeleuphorie verflog nach und nach, Enttäuschungen häuften sich. Ausspeisungen im analogen Bereich, verzögerte Neueinspeisungen, Einspeisefehler und Qualitätsbeschränkungen im digitalen Bereich verärgern die Nutzer. Sie fühlen sich oftmals als Kunden zweiter Klasse und schauen neidisch auf die Satellitenhaushalte, aber auch auf Kabelkunden anderer Anbieter, die nicht selten weniger nachteilig versorgt werden.

Den Umstand, dass diese Netze heute zu Vodafone gehören, könnte man symbolisch für die aktuelle Situation sehen. Es ist das Produkt eines Großanbieters, das eine Ausstattung mit Standardversorgung gewährleistet, aber nicht mehr zu begeistern vermag. Leicht entsteht der Eindruck, dass die Rundfunkversorgung nur noch ein Nebenprodukt ist und es viel mehr um immer neue Geschwindigkeitsrekorde bei den Internetanschlüssen geht. Gleichzeitig existieren viele Großverträge zur Versorgung ganzer Wohnsiedlungen weiterhin, so dass die Bewohner meist keine Wahl haben. Sie können oder dürfen oft keine "Schüssel" installieren, und wenn doch, so müssen sie die Kabelkosten aus dem Gemeinschaftsvertrag bislang trotzdem tragen. Ein internetbasierter TV-Anschluss als Alternative kostet zusätzlich und ist von der verfügbaren Netzgeschwindigkeit abhängig.

Update: Immerhin gibt es für betroffene Bewohner von Mehrfamilienhäusern einen Lichtblick bei diesem Dilemma. Denn ab 01.07.2024 endet endgültig das so genannte "Nebenkostenprivileg". Damit dürfen Vermieter ab diesem Zeitpunkt die Kosten für den Kabelempfang nicht mehr auf die Mieter umsetzen und der Bewohner muss somit nicht mehr doppelt zahlen, wenn er bereits z.B. über Internet fern sieht oder sich dann für eine Alternative zum Kabelempfang entscheidet. Wer hingegen bei seinem Kabelempfang und den gewohnten Geräten bleiben will, muss zukünftig einen eigenen Vertrag (in diesem Fall mit Vodafone) abschließen, der den Meldungen nach etwas teurer sein wird als die anteilige Kabelzahlung über die Wohnnebenkosten. Was das Thema Abschaltung des Kabelempfangs für Nichtzahler angeht, so bleibt im Übrigen abzuwarten, wann und wie Vodafone das realisieren kann und will. Der Konzern hat schon mitgeteilt, dass mindestens während der Fußball-EM keine Abschaltungen vorgenommen werden. Das hängt sicherlich auch davon ab, ob es im Haus bereits eine moderne Sternverteilung gibt (jede Wohneinheit hat dann eine direkte Leitung, die störungsarm ist, aber einfach gezielt im Keller abgeklemmt werden kann), oder ob noch eine Baumverteilung existiert (die Signale werden von Dose zu Dose und von WE zu WE nach oben "durchgereicht" und können so technisch nicht einfach unterbrochen werden).

Wenn die Entwicklung der leistungsstarken Fernsehsatelliten etwas früher begonnen hätte und nicht so viele Unternehmen der Wohnwirtschaft eine zentrale Komplettverkabelung angestrebt hätten, dann dürfte die Bedeutung des Kabels heute wesentlich geringer sein. Der Verwalter meiner neuen Wohnung in einem anderen Bundesland beispielsweise hat die Zeichen der Zeit schon vor Jahren erkannt. Hier verfügen wir über eine zentrale Satellitenanlage mit einer Programmauswahl im vierstelligen Bereich und Originalqualität der Veranstalter. Und der VDSL-Anschluss mit Standardtarif liefert mir so schnelles und störungsarmes Internet, wie ich es noch nie zuvor hatte. Auch wenn ich damals Verfechter der Technologie war, weine ich dem Kabelanschluss heute keine Träne nach.

Schade, es hätte so großartig werden können, denn allein die Technik bietet das Potenzial dafür!